Technologiemonitoring, angewandte Forschung und Innovation

Die Unterstützung der Landwirtschaftskammer für ihre Mitglieder erfolgt insbesondere durch die Identifizierung und aktive Förderung von Innovationen innerhalb des Agrarsektors. Diese Innovation ist eine Notwendigkeit, die sich über alle Interventionsachsen der Organisation erstreckt. Sie zielt jedoch insbesondere auf technische Innovationen im Bereich der landwirtschaftlichen Praktiken ab, um den Herausforderungen nicht nur in Bezug auf die Produktion, sondern auch in Bezug auf nachhaltigere Praktiken in Verbindung mit Umweltaspekten gerecht zu werden.

Aufgrund ihrer engen Verbindung zu Landwirten, Winzern und Gärtnern, insbesondere über ihre Abteilung für Beratungsdienste, spielt die Landwirtschaftskammer eine zentrale Rolle als Vermittler zwischen Landwirten (im weitesten Sinne des Wortes) und der Welt der Forschung. Sie steht an vorderster Front, um die tatsächlichen Bedürfnisse der Landwirte zu ermitteln und so die Akteure der Forschung und Innovation mit Informationen über vorrangige Handlungsschwerpunkte zu versorgen.

Neben ihrer Rolle als primäre Informationsquelle und Vermittler betreibt sie ein aktives Monitoring, um Technologien zu identifizieren, die diesen Bedürfnissen entsprechen und von der luxemburgischen Landwirtschaft leicht erworben, weitergegeben und übernommen werden können. Dieses Monitoring erfolgt durch eine umfassende Informationssammlung und -analyse, sowohl in Form von Dokumenten als auch durch eine internationale Vernetzung mit unterschiedlichen Partnern. Sehr gelegentlich nimmt sie an Programmen und Projekten der angewandten Forschung teil, wenn diese als entscheidend für das Land eingestuft werden und wenn sie die Chancen für eine schnelle Umsetzung und Übernahme neuer Techniken durch die Landwirtschaft bieten.

Die von der Kammer durchgeführten innovativen Projekte und Programme befassen sich mit verschiedenen Themen wie Digitalisierung in der Landwirtschaft, Arbeitssicherheit, Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion, Einführung umweltfreundlicher Anbaumethoden, Bekämpfung des Klimawandels und Anpassung an diesen, usw.

Angewandte Forschungsprojekte der Kammer

Zu einem Zeitpunkt als Glyphosat Gegenstand einer starken Kontroverse war und sein schrittweiser Ausstieg angekündigt wurde, veröffentlichte das Landwirtschaftsministerium 2018 eine Ausschreibung zur Durchführung eines angewandten Forschungsprojekts, das sich auf Alternativen zu diesem Wirkstoff konzentrieren sollte. Wegen des Mangels an offensichtlichen technologischen Alternativen und des Ziels, den Landwirten so schnell wie möglich zuverlässige Lösungen anbieten zu können, schlug die Landwirtschaftskammer in Zusammenarbeit mit dem LIST ein Projekt vor, das ausgehend von den gängigen landwirtschaftlichen Maschinen solche Lösungsansätze aufzeigt und dabei die Stärken und Schwächen physikalischer Alternativen zum Glyphosat analysiert.

Dauer: Mehrjähriges Projekt von 2019 bis 2021 - Partner: LWK, LIST.

Ziele: Optimierung des Unkraut- und Durchwuchsmanagements im Ackerbau und insbesondere Analyse der Auswirkungen der verschiedenen eingesetzten Lösungen auf das wirtschaftliche Ergebnis sowie auf die Ökosystemdienstleistungen.

Das Projekt "Digital Pilot Farms" (Aufbau eines Pilotbetrieb-Netzwerks zwecks Demonstration, Evaluierung und Implementierung praxistauglicher innovativer Techniken und Entscheidungshilfen im Pflanzenschutz), das aus einer Ausschreibung des Landwirtschaftsministeriums 2018 hervorgegangen ist, orientiert sich an dem im Dezember 2017 veröffentlichten nationalen Aktionsplan zur Reduzierung der Pflanzenschutzmittel.

Dauer: Mehrjähriges Projekt von 2019 bis 2021 - Partner: LWK, LIST.

Ziel: Verbesserung der Pflanzenschutzpraktiken vor dem Hintergrund von Umweltauflagen und der Gesundheitssicherheit durch die Entwicklung eines innovativen Entscheidungshilfetools (Webanwendung) für Landwirte und Berater. Angesichts der Tatsache, dass etwa 50 % der in Ackerkulturen eingesetzten Pflanzenschutzmittel Herbizide sind (SER, 2018), zielt dieses Projekt darauf ab, verschiedene Strategien des Unkrautmanagements zu vergleichen, besonders hinsichtlich des Schutzes der Trinkwasserressourcen.