Auch wir ackern! Rückblick auf das Jahr 2025
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Publiziert 17 Dezember 2025
Highlights aus unserem Jahresbericht 2025
Die Landwirtschaftskammer konnte 2025 mit vielen Erfolgen punkten. Noch bevor der endgültige Jahresbericht veröffentlicht wird, freuen wir uns, euch, exklusive Auszüge und Highlights zu präsentieren. Unsere hochqualifizierten und motivierten Mitarbeiter, eure höchst engagierten gewählten Vertreter, vereint durch eine ambitionierte Vision, das Vertrauen unserer langjährigen Partner und Freunde sowie die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Regierung, den Behörden und insbesondere dem Landwirtschaftsministerium haben diese sehr positive Bilanz ermöglicht.
Aktionen mit Weitsicht
Seit April 2025 verfügt die Landwirtschaftskammer über einen neuen strategischen Fahrplan, der bis 2030 reicht. Er befasst sich mit sieben Erfolgsfaktoren, die uns zum Durchbruch verhelfen sollen. Es geht unter anderem um die Schaffung und Erhaltung guter Rahmenbedingungen für Landwirtinnen und Landwirte, die Optimierung des Dienstleistungsangebots der Landwirtschaftskammer, die Verbesserung des Images der Landwirtschaft in der Gesellschaft und die erfolgreiche Vermarktung heimischer Produkte.
Aktuelle und Zukunftsthemen sollen noch effizienter in Angriff genommen werden: Arbeitssicherheit, regenerative Landwirtschaft, Klimawandel, Ressourcenknappheit, Rentabilität und Planungssicherheit für Höfe sowie Bürokratieabbau sind hier nur einige Beispiele.
Der Fahrplan trägt den anerkannten Kompetenzen der Landwirtschaftskammer, aber auch ihren internen Baustellen Rechnung.
Es geht um Herausforderungen, die sowohl die Landwirtschaftskammer als auch die Landwirtschaft an sich betreffen: Imageprobleme, erfolgreiche Lobbyarbeit, die Relevanz der Angebote, Digitalisierung, Nachwuchsförderung, Effizienzsteigerung und schließlich die nachhaltige Finanzierung unserer Berufsvertretung. Insgesamt sollen bis zum Stichtag 50 konkrete und messbare Aktionen unternommen werden.
Die Interessen der Landwirtschaft bestmöglich vertreten
Zahlreiche Rücksprachen mit Ministerien und Behörden
Die Landwirtschaftskammer wurde von ihrem Ressort-Ministerium systematisch in allen wichtigen Angelegenheiten zu Rate gezogen. Zusätzlich wurden Brücken zu den anderen Ministerien (Umwelt, Wirtschaft und Energie, Gesundheit, Arbeit, Familien und Solidarität, Bildungen, Staatsministerium) geschlagen. So wurde und wird die Landwirtschaftskammer in die Diskussionen über äußerst bedeutsame Themen involviert: den Erhalt landwirtschaftlicher Flächen, erneuerbare Energien (Biogas, Agrophotovoltaik), die neue Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), den Generationswechsel, die Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten und Mexiko usw.
Vertreter der Landwirtschaftskammer nahmen an den beiden Rundtischgesprächen (Landwirtschaft, Weinbau) statt.
Zudem haben wir eine mitführende Rolle in zwei ministeriellen Arbeitsgruppen gespielt: der Ammoniak-Taskforce und der Arbeitsgruppe „Bauen an der gréing Zone“. Für letztere sollten bereits längst konkrete Ergebnisse vorliegen – leider nicht zum Redaktionsschluss. Einen wichtigen Erfolg konnten wir verzeichnen: Nach mehrjähriger Überzeugungsarbeit und dank einer überaus positiven Zusammenarbeit mit der Inspection du Travail et des Mines (ITM) konnten wir erreichen, dass manche Hebegeräte (Schlepper mit Frontlader, Teleskoplader und Hoflader) von der Commodo-Pflicht befreit wurden. Dies gilt bereits seit Anfang Dezember dieses Jahres. Wir werden hierzu noch ausführlicher informieren.
Unsere Rolle als Sprachrohr der Landwirtinnen und Landwirte
Offizielle Stellungnahmen zu den Gesetzentwürfen und Strategie-Papieren
Die Landwirtschaftskammer hat ihr Beratungsrecht wahrgenommen und die relevanten Gesetzentwürfe avisiert. Wichtige Strategie-Papiere, wie beispielsweise die Zukunftsvision des EU-Kommissars Christophe Hansen, wurden auch intern sowie innerhalb von Arbeitsgruppen analysiert. Der angefertigte Bericht konnte sogar dem Kommissar präsentiert werden. Aktuell befassen wir uns mit der Verordnung über die Wiederherstellung der Natur, um den Landwirten eine entsprechende Beratung liefern zu können.
Pressearbeit
Die Landwirtschaftskammer scheut sich nicht, Tacheles zu reden. Unser Präsident äußert sich häufig in den Medien. Wir machen auch unsere Positionen in Form von Pressemitteilungen bekannt, beispielsweise zur EU-Entwaldungsverordnung oder zuletzt in Bezug auf die Polemik des Mouvement Ecologique über das Supply4Future-Projekt.
EU-Angelegenheiten
Die Landwirtschaftskammer freut sich über die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Vertretung der EU-Kommission in Luxemburg. Auf dieser Seite wurden mehrere Treffen initiiert, unter anderem mit dem EU-Kommissar für Landwirtschaft, Herrn Christophe Hansen, und der EU-Kommissarin für Umwelt und Wasserresilienz, Frau Jessika Roswall. Es fanden auch mehrere Beratungen statt, beispielsweise zum Thema Weinbau zusammen mit dem Fonds de Solidarité Viticole. Für unsere Fragen wurden uns Experten der EU-Kommission bereitgestellt und wir erhielten wichtige Informationen und Einladungen. In Bezug auf das Mercosur-Freihandelsabkommen konnten wir zumindest unsere fundierten Bedenken äußern, die dann an das Kollegium der Kommissionsmitglieder weitergeleitet wurden.
Nachwuchs und Fachkräftemangel
Die Landwirtschaftskammer berät Junglandwirte bereits bei der Betriebsübernahme, insbesondere was die erforderlichen Praktika betrifft. Wir sind auch maßgeblich in die entsprechenden Fortbildungen involviert. Die Verwaltung der Ausbildungsverträge und die Anerkennung der Ausbildungsbetriebe sind wichtige Aufgaben der Kammer. Um den Nachwuchs zu fördern, arbeitet die Landwirtschaftskammer mit den anderen Berufskammern zusammen. Gemeinsam stellen sie bei der Schoulfoire aus und haben dieses Jahr die Kommunikationskampagne „Shape your Future“ begonnen.
Zudem hat die Landwirtschaftskammer ihren ersten Jobday zusammen mit dem Arbeitsamt (ADEM) organisiert und Personal sowie Vertreter zu den beiden vom Landwirtschaftsministerium angebotenen Workshops „Generationswechsel“ geschickt.
Darüber hinaus freuen wir uns über eine neue Kooperation mit der Initiative „Fro de Bauer“, um den Bekanntheitsgrad der Landwirtschaft an Schulen zu erhöhen.
Wissenstransfer hautnah!
Auch wenn unser Newsletter und unser Facebook-Auftritt nach wie vor sehr beliebt sind, haben wir 2025 den Fokus vermehrt auf Info-Veranstaltungen, Fortbildungen und Treffen gelegt.
Wir haben, zusammen mit unseren Partnern Convis und der Ackerbauschule (LTA), drei Veranstaltungen zum Thema Ammoniak organisiert.
- Die Landwirtschaftskammer hat auch drei Feldbegehungen zum Thema Pflanzenbau (Stockem, Rédange, Contern), eine Vorführung zur teilmechanischen Unkrautbekämpfung, eine Feldbegehung zum Winterweizen (Bettingen/Mess), einen Schauversuch über Zwischenfrüchte (Ettelbruck)
- Die Landwirtschaftskammer hat eine Fortbildung über das Thema Zwischenfrüchte für die in Luxemburg operierenden Agrarberaterinnen und - berater
- Im Rahmen des Projekts „MaxiCover“ von der Landwirtschaftskammer wurden zwei Fachtage mit renommierten Experten aus dem Ausland organisiert. Konrad Schreiber, La Vache Heureuse, referierte über regenerative Landwirtschaft und insbesondere die Eiweißautarkie und Frédéric Thomas (Agronom und Landwirt) über Bodenschutz und Zwischenfrüchte
- In Puncto Arbeitssicherheit haben wir drei Veranstaltungen der Association d‘Assurance Accident über die Unfallsverhütungsempfehlungen tatkräftig unterstützt
- Wir haben erstmalig eine zweitägige (voll ausgebuchte) Fortbildung über sicherheitsrelevante Bereiche und Aspekte der Landwirtschaft: Tierhaltung, Lagerung, Gross- und Kleinmaschinen angeboten
- Ein Tagesausflug nach Metz zu der Messe Agrimax wurde von der Kammer angeboten. Die Teilnehmer konnten zwei Direktvermarktungskonzepte hinter den Kulissen entdecken, die Aussteller der 2025-Ausgabe entdecken und Kontakte mit Landwirten und Landwirtschaftsvertreter des Département Moselle knüpfen
- Zum Thema Tiergesundheit haben wir das Event „Clever gegen Mastitis“ des Verbands der Großtierärzte unterstützt und außerdem eine Infoveranstaltung zur Blauzungenkrankheit mit einem großem (!) Zulauf
Rundumberatung: wir rüsten für Sie auf!
Die Landwirtschaftskammer stellt zahlreiche Experten zur Beratung der Landwirte oder zur Begleitung agronomischer Projekte bereit. 2025 lief das Zwischenfrüchte-Projekt Maxi-Cover in vollem Umfang. Weitere agronomische Projekte werden derzeit vorbereitet und sollen 2026 beginnen.
Weitere Beratungsbereiche werden derzeit ausgebaut. Erstens: Die Arbeitssicherheit und Arbeitsrechtsberatung im Rahmen der Triple-S-Initiative nimmt immer mehr Gestalt an. Aktuell nehmen 75 Betriebshöfe unser Sicherheits- und Arbeitsrechtscoaching in Anspruch. Nach der Buchung entsprechender Stundenpakete erhalten die teilnehmenden Betriebe ein Gesamtpaket, das eine Gefährdungsbeurteilung, ein Brandschutzkonzept, ein Online-Tool zur Erfassung der Fortschritte, Unterweisungsblätter, Online-Schulungen, praktische Fortbildungen vor Ort sowie Einzel- und Gruppencoachings umfasst. Zweitens entwickeln wir derzeit gemeinsam mit der Universität Gent ein System namens „Biocheck”. Dieses soll die Konformität der Betriebe mit den Biosicherheitsanforderungen erleichtern.
Wertschätzung unserer heimischen Produkte
Im Jahr 2025 haben wir daran gearbeitet, neue Impulse für unsere Programme „Produit du Terroir” und „Sou Schmaacht Lëtzebuerg” zu finden. So haben wir beispielsweise die Logos von „Produit du Terroir” überarbeitet. Dank der engen Zusammenarbeit mit unseren Partnern sind wir zuversichtlich, dass wir eine erfolgreiche Einführung feiern werden. Im letzten Quartal wurde eine Kampagne für Rindfleisch unter dem Motto „Le meilleur choix, c’est le local“ gestartet. Aktuell findet auf Facebook ein Gewinnspiel mit großer Reichweite statt.
Anlässlich der LUGA hat die Landwirtschaftskammer mehrere Aktionen gestartet, darunter eine mobile Streuobstwiese, die die Vielfalt der luxemburgischen Obstproduktion zeigen und für die lokalen Produkte werben sollte. Auch das Thema Miscanthus wurde aufgegriffen, um für seinen Anbau und seine Verwendung zu werben.
Bei den öffentlichen Feierlichkeiten zum Thronwechsel war die Landwirtschaftskammer ebenfalls vertreten, um die Vielfalt der heimischen Produkte medienwirksam zu präsentieren.
Im Rahmen der Kommunikationskampagne „Sou Schmaacht Lëtzebuerg” wurde im Jahr 2025 eine schriftliche Willenserklärung mit der Vereinigung HORESCA unterzeichnet, um gemeinsame Aktionen zu initiieren. Ziel ist es, den Anteil lokaler Produkte in Restaurants zu steigern. Die Zusammenarbeit mit dem Gastronomieführer Gault & Millau wurde fortgesetzt, sodass nun auch neue, prestigeträchtige Restaurants die lokalen Produkte verarbeiten. Auf der Agrarmesse in Ettelbruck wurde der lokale Markt fortgeführt. In diesem Jahr wurde seitens der Kammer mehr in Schilderungen und Besucherführung investiert, sodass die Besucher verstehen, was sie in der Halle kaufen können und sich des Ursprungs bewusst sein können.
Aktuell findet auf Facebook ein Gewinnspiel in Form eines Adventskalenders statt: Jeden Tag der Adventszeit wird ein Landwirt vorgestellt und ein Produkt von ihm verlost. Die Aktion war 2024 bereits ein Erfolg und wir hoffen, dass es 2025 genauso sein wird.
Die Landwirtschaftskammer begleitet weitere Dossiers: den vom CELL initiierten Ernährungsrat und die Green-Claims-Richtlinie. Damit unterstützt sie den reibungslosen Vertrieb und die Vermarktung lokaler Produkte. Am 28. November hat die Landwirtschaftskammer die luxemburgische Gesellschaft für Bodenkunde zusammen mit dem Forschungsinstitut LIST mitgegründet.
Vorschau auf 2026
Das Jahr 2026 verspricht bereits jetzt, spannend zu werden. Ohne die finalen Entscheidungen vorwegnehmen zu wollen, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Landwirtschaftskammer ihr Serviceangebot noch weiter ausbauen und neue Themen aufgreifen wird. Es wird wahrscheinlich um regenerative Landwirtschaft, neue Weizensorten, neue Hilfen für die Landwirte in Zusammenarbeit mit dem Maschinen- und Betriebshilfsring Luxemburg (MBR), Digitalisierung, den Vertrieb lokaler Produkte, das Image der Landwirtschaft und innovative Netzwerke zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln gehen. Die gute Nachricht: Viele der eingereichten Projekte haben eine Zusage erhalten. Das heißt, dass die Landwirtschaftskammer Sie in Zukunft noch besser unterstützen kann!